Hase

Ordnung: Hasentiere (Lagomorpha) → Familie: Hasenartige (Leporidae) → Unterfamilie: Hasenartige (Leporinae) → Gattung: Echte Hasen (Lepus) → Art: Europäischer Feldhase (Lepus europaeus)

Wie erkenne ich ihn?

Ausgewachsene Feldhasen wiegen drei bis sechs Kilogramm. Im Sommer ist das Fell erdbraun, im Winter gräulich-braun. Die Hinterläufe sind extrem lang. Deshalb "hoppelt" der Hase. Das mag ungelenk aussehen, doch er ist ein Spitzensportler auf dem Acker. Feldhasen können drei Meter weit und zwei Meter hoch springen! Berühmt sind ihre abrupten Richtungswechsel - das Haken schlagen. Damit verwirrt er seine Verfolger. Auf der Flucht erreichen Feldhasen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometer pro Stunde. Feldhasen haben extrem lange Ohren: Ihre Löffel sind zehn bis 15 Zentimeter lang.

Welche Geräusche gibt er von sich?

In Situationen höchster Gefahr hört man einen durchdringenden, quäkenden Laut. Der Jäger spricht von "Klagen". Das tut der Hase immer dann, wenn er von einem Fuchs oder Greifvogel gefangen wird. 

Wo lebt er?

Der Feldhase bevorzugt warme, trockene und offene Flächen mit einer guten Rundsicht. Dort scharrt er kleine Mulden - die Sassen - in den Ackerboden. Auch bei Gefahr hockt der Feldhase regungslos in seiner Erdmulde. Im Winter lässt er sich dort sogar einschneien. Feldhasen sind standorttreu und behalten ihr Revier meist ein Leben lang. Die Tiere sind zwar kurzsichtig, haben aber den perfekten Überblick. Durch die seitlich stehenden Augen übersieht er einen Bereich von nahezu 360 Grad.

Wie kann ich ihn beobachten?

In der Morgen- und Abenddämmerung sieht man den Feldhasen am häufigsten auf Äckern, Weiden und Wiesen. Während der Hauptfortpflanzungszeit von Februar bis August sieht man ihn auch tagsüber auf offenem Feld.

Was frisst er?

Der Pflanzenfresser ist ein Feinschmecker. Er liebt Klatschmohn und Kräuter, Gräser und die Knospen von Bäumen und Sträuchern. Weniger fein erscheint die Blinddarmlosung: Im Blinddarm des Feldhasen bildet sich ein vitaminreicher Nahrungsbrei. Nach der Ausscheidung nimmt er diesen speziellen Kot wieder auf und deckt so seinen Vitamin B1-Bedarf.

Was bedroht ihn?

Durch die Intensivierung in der Landwirtschaft verliert der Feldhase an Lebensraum und Nahrungsangebot: Äcker werden vollständig abgeerntet und Felder so angelegt, dass sie dem Feldhasen keine Versteckmöglichkeiten mehr bieten. Neue Gewerbe- und Siedlungsgebiete machen ihm das Leben zusätzlich schwer. Zu seinen natürlichen Feinden gehören Wildschweine, Füchse sowie Greif- und Rabenvögel. Auch wildernde Hunde und sogar Katzen können ihm gefährlich werden. Der Feldhase hat viele Feinde.

Wie kann ich ihm helfen?

Bei der heutigen Form der effizienten Landwirtschaft liegen Äcker nicht mehr brach. Neben den verschwindenden Ackerrandstreifen und Feldgehölzen braucht der Feldhase auch die Brachlandflächen als Ruheoasen. Daher ist es entscheidend, dass die Agrarlandschaft als Lebensraum verbessert wird.